Wie man seinen Kaffe zubereitet ist fast wie Philosophie. Trend und Mode haben auch Einfluss auf die Zubereitung von Kaffee. Und genau wie in der Mode kann auch Retro voll im Trend sein. Cold Brew, Türkisch Mokka, Kaffee im Espressokocher oder mit dem Handfilter. Wir stellen die fünf aktuellen Trends der Kaffee-Zubereitung vor.
Cold Brew – Must-have in der Kaffee-Zubereitung 2020
Kalter Kaffee macht bekanntlich schön und liegt 2020 voll im Trend. Zum ersten Mal findet diese Zubereitungsform des Cold Brew bei niederländischen Händlern im 17. Jahrhundert Verwendung. Später geriet sie mehr als 300 Jahre in Vergessenheit – bis jetzt! Schon im Sommer 2019 haben viele angesagte Coffee-Bars diese Art der Kaffee-Zubereitung praktiziert.
Zubereitung Cold Brew
- Für einen Cold Brew vermischt man etwa 100g Kaffeepulver mit einen Liter Wasser bei Raumtemperatur.
- Abgedeckt mit Frischhaltefolie gibt das Pulver 12 Stunden lang seine Aroma- und Geschmacksstoffe ab.
- Das Wasser dann durch ein feines Sieb filtern.
- Das Ergebnis ist ein Kaffee, das wunderbar als Grundlage für Eiskaffees oder andere kalte Kaffee-Mixgetränke verwendet werden kann.
Fazit: Angereichert mit Tonic Water, 2 – 3 Eiswürfeln oder mit einem Schuss Zitronensaft wird daraus ein erfrischendes Sommergetränk. Der große Vorteil von Cold Brew: Es sind bis zu 70% weniger Bitterstoffe und Säuren enthalten. Wer also einen Kaffee mit geringerem Koffeingehalt und trotzdem vollen Aroma möchte, sollte zu dieser Zubereitungsart greifen.
Die älteste Art der Kaffee-Zubereitung: der türkische Mokka
Der türkische Mokka ist die urprünglichste Art der Kaffee-Zubereitung. Es handelt sich dabei um staubfein gemahlenes Kaffeepulver, das mit heißem Wasser aufgegossen wird. Die Besonderheit dabei ist der meist hohe Zuckeranteil und der miteingeschenkte Kaffeesatz. Oft wird der Mokka auch mit exotischen Gewürzen wie Kardamom, Zimt, Nelken oder Rosenwasser verfeinert.
Zubereitung türkischer Mokka
- In ein Ibrik oder Cezve (einem original türkisches Mokkakännchen) kommen 50 ml Wasser und 1 Teelöffel Zucker pro Tasse.
- Das Kaffeepulver sollte fein wie Puderzucker gemahlen sein. Man rechnet mit einem gehäuften Teelöffel pro Tasse. Wer möchte, kann auch unterschiedliche Gewürze wie Zimt oder Kardamom mit zugeben.
- Das Wasser im Mokkakännchen zum Kochen bringen. Dann vom Herd nehmen und das Kaffeepulver mit den fein gemahlenen Gewürzen einrühren.
- Das Mokkakännchen erneut auf den Herd stellen und die Flüssigkeit zum Kochen bringen. Sobald der Kaffee aufschäumt, runternehmen und umrühren.
- Erneut auf den Herd stellen und aufschäumen lassen. Den Schaum abschöpfen und in die Tassen geben.
- Je öfter Sie den Mokka aufschäumen lassen, desto dickflüssiger wird der Kaffee und desto intensiver der Geschmack.
- Zum Schluss den Mokka in die Tassen füllen und genießen.
Fazit: Türkischer Mokka ist etwas für Liebhaber, dessen Qualität stark vom Aroma des eingesetzten Kaffeepulvers abhängt.
Der Espressokocher – Kaffee-Zubereitung der einfachen Art
Eine weitere sehr einfache Alternative der Kaffee-Zubereitung ist der Espressokocher. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, der Espressokocher kocht Kaffee, keinen Espresso, wie wir ihn kennen. Richtiger Espresso wird mit wesentlich höherem Druck zubereitet. In einer professionellen Espresso-Maschine spielen dabei Wassertemperatur und der Druck mit bis zu 9 bar eine wesentliche Rolle für den Geschmack des Espressos. So entsteht auch die legendäre Crema.
Kaffe im Espressokocher
- Gefäß mit Wasser füllen.
- Filter-Einsatz mit Kaffeepulver füllen, ähnlich wie in einer Espressomaschine leicht fest drücken.
- Das obere Gefäß (in dem sich der fertige Kaffee sammelt) dicht aufschrauben und den Kocher erhitzen.
- Sobald ein Blubbern und Gurgeln beginnt den Kocher ausschalten oder die Herdplatte abstellen, denn das kochende Wasser beginnt nun sich durch den Filter zu drücken und sammelt sich im oberen Gefäß.
- Wenige Minuten danach (je nach große des Espressokochers) ist der Kaffee trinkfertig.
Fazit: Espressokocher sind eine gute Alternative für all diejenigen, die gern Kaffeespezialitäten nach italienischer Art genießen wollen.
Kaffee-Zubereitung mit dem Hand-Filter
Oma würde sich freuen, denn der gute alte Handfilter erlebt gerade eine Renaissance. Es ist ja auch so wunderbar einfach: Man nehme eine Kanne mit heißem Wasser, einen Handfilter sowie aromatisch gerösteten Kaffee. Mehr braucht niemand für einen leckeren handgefilterten Kaffee.
So funktioniert es mit dem Handfiler
- Die Temperatur des Wassers sollte bei 92-96°Celsius liegen. Ist das Wasser heißer ist der Kaffee leicht bitter. Liegt die Temperatur nur bei 85°Celsius, dann schmeckt das Getränk wässrig.
- Wir empfehlen 32 g gemahlenen Kaffee auf 500 ml Wasser als optimale Dosierung.
- Man sollte mit dem Blooming (Aufblühen) starten. Das bedeutet, dass man das Kaffeepulver mit heißem Wasser bedeckt und etwa 30 Sekunden wartet. Der Kaffee quillt und die Extraktion kann beginnen.
- Nach dem Blooming das Wasser mit kreisenden Bewegungen langsam nachgießen.
- Nach 3-4 Minuten sollte dann der handgefilterte Kaffee fertig sein.
Fazit: Kaffee aus dem Handfilter ist nicht nur sehr einfach zu machen, sondern auch besonders aromatisch, da der Kaffee langsam durch den Filter laufen kann. Es eignen sich alle gemahlenen Kaffeesorten für eine Zubereitung.
Kaffee-Zubereitung mit der French Press
Allseits bekannt und ein echter Dauerbrenner: die Kaffee-Zubereitung mit der French Press. Sie ist ein Full Immersion Kaffeebereiter, da Kaffeepulver mit Wasser solange zieht, bis man den Filter nach unten drückt.
French-Press Variante:
- Glaskanne mit heißem Wasser vorwärmen und wieder ausgießen
- 65g Kaffeepulver auf 1 Liter Wasser einfüllen.
- Wasser mit etwa 96°Celsius langsam eingießen.
- Kaffeepulver umrühren, damit sich die Aromen optimal auslösen.
- Deckel leicht aufsetzen, um das oben abgesetzte Kaffeepulver wieder ins Wasser zurück zu drücken.
- Insgesamt etwa 4 Minuten warten, nach 3,5 Minuten nochmals umrühren.
- Siebstempel langsam und stetig nach unten drücken.
- Eingießen und genießen.
Fazit: Die French Press ist eine gute Methode hervorragenden Kaffee mit wenig bzw. preiswertem Equipment herzustellen. Das Kaffeepulver hat vier Minuten lang die Möglichkeit, schonend und langsam seine Aromen abzugeben.
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