Familie Runkenstein: „Lea & Tom – was du nicht ändern kannst …“

Buch mit Tom und Lea auf dem Cover
Foto: Jungborn

Kurz-Roman in 5 Episoden. Endlich wieder Leben im Haus von Hanna & Helmut Runkenstein! Sohn Nils zieht mit seiner Familie zurück ins Dorf. Doch kann das gutgehen? Drei Generationen unter einem Dach – inklusive einer selbstbewussten Schwiegertochter Steffi und zwei Enkelkindern: dem wortkargen Teenager Tom und der lebhaften, kleinen Lea? Gottseidank ist Hanna nicht auf den Mund gefallen, wie man so schön sagt, und kann mit Rat und Tat so manche kniffelige Situation retten!

„Familie Runkenstein“, Teil 3: Lea & Tom – was du nicht ändern kannst …

Wie immer ist großes Gewusel am Abendbrottisch der Familie Runkenstein. Steffi berichtet über die üblichen Katastrophen von Ihrem Tag im Büro. Nils erzählt, er hat auf dem Fußweg nach Hause ein Schaf gerettet, dass auf der Wiese auf dem Rücken lag und nicht mehr hochkam. Oma Hanna macht jedem Einzelnen ihren neu kreierten Rote-Beete-Salat schmackhaft. Und Opa Helmut sucht mal wieder seine Brille.

Nur Lea und Tom sind auffallend still und auch die lustige Beschreibung der Schaf-Rettung von Papa Nils – „… ich musste es auf dem Rücken hin und her schaukeln, bevor es die Drehung hinkriegte und auf die Füße kam, und ich glaube fast, das Schaf hat es genossen! Es hat mich so entspannt angeschaut und überhaupt nicht mitgeholfen! …“ – entlockt den beiden nur ein gequältes Lächeln.

Steffi wird stutzig und streichelt liebevoll Leas Rücken: „Mäuschen, …?“ Da fließen auch schon die Tränen bei Lea. „ … hat dich jemand in der Schule geärgert?“, fragt ihre Mutter vorsichtig. Doch Lea schüttelt schluchzend den Kopf und wirft einen anklagenden Blick auf Tom. Aha!
Alle schauen Tom an, der aufhört zu kauen und seufzt: „Ich hab nix gemacht! Wirklich!“

Alle blicken fragend Lea an, die schnieft: „Das ist ja das Problem! Er hat NICHTS gemacht!“. Das muss Tom erklären: „Also, es hat auf der Rückfahrt im Bus plötzlich angefangen zu gewittern und Lea wollte unbedingt, dass ich ihr zur Beruhigung die „Elefanten“ singe!“

Er ist empört – und in der Tat eine verzwickte Situation, da sind sich die übrigen Familienmitglieder einig. Denn die „Elefanten“ ist zwar ein sehr schönes, melodisches Kinderlied aus der guten, alten Zeit mit dem Titel „Was müssen das für Bäume sein?!“, aber ein 13-Jähriger, der dieses Lied im vollbesetzten Schulbus singt … nun ja … „Das ist sowas von uncool! Da will ich kein großer Bruder mehr sein!“, fasst Tom die Situation zusammen. Das lässt Lea nicht auf sich sitzen: „Und ich will keine kleine Schwester mehr sein!“

Das löst einen Aufruhr aus. Opa Helmut hat seine Brille gefunden, aber sucht jetzt sein Smartphone: „Darüber habe ich noch nie etwas gelesen … vielleicht im Internet …“, Nils schlägt sich auf die Seite von Tom („Oberpeinlich!“), Steffi solidarisiert sich mit Lea („Er hätte ja ganz leise singen können!“).

Was kann man da bloß tun? Weiß Oma Hanna vielleicht einen Rat? Die überlegt konzentriert und nimmt erst noch eine Gabel von ihrem köstlichen Rote-Beete-Salat, bevor sie sich ernsthaft an ihre Enkelkinder wendet: „Tja, wenn ihr das unbedingt wollt, dann machen wir das so: Lea ist ab sofort die große Schwester und Tom der kleine Bruder – mit allem Pipapo, allen Rechten & Pflichten!“

Allgemeine Verwirrung am Tisch, als alle sich fragen, wie das gemeint ist. Oma Hanna hebt den Zeigefinger und erläutert: „Das bedeutet dann aber auch: Lea bringt Tom jeden Abend um sieben ins Bett!“ Schon als sie das sagt, muss sie selbst grinsen. Und auch die anderen können sich jetzt das Lachen nicht mehr verkneifen angesichts der Vorstellung, dass die kleine Lea ihrem großen Bruder die Bettdecke unters Kinn zieht, so wie Tom es allabendlich – mal mehr, mal weniger liebevoll – bei Lea macht.

Während sich die anderen die Lachtränen aus den Augen wischen und am Abendbrottisch der Familie Runkenstein endlich der Rote-Beete-Salat die Runde macht, zieht Tom seine kleine Schwester an sich und flüstert ihr ins Ohr: „Wir denken uns etwas anderes aus, ein Geheimcode, den nur wir beide verstehen. Und dann weißt du, dass ich bei dir bin und dich beschütze, auch wenn ich 5 Reihen hinter dir sitze, ok?“ Lea nickt und ist jetzt wieder ganz gerne die kleine Schwester.

Freuen Sie sich auf die nächste Folge: „Opa Helmut bestellt im Internet!

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