Kurz-Roman in 5 Episoden. Endlich wieder Leben im Haus von Hanna & Helmut Runkenstein! Sohn Nils zieht mit seiner Familie zurück ins Dorf. Doch kann das gutgehen? Drei Generationen unter einem Dach – inklusive einer selbstbewussten Schwiegertochter Steffi und zwei Enkelkindern: dem wortkargen Teenager Tom und der lebhaften, kleinen Lea? Gottseidank ist Hanna nicht auf den Mund gefallen, wie man so schön sagt, und kann mit Rat und Tat so manche kniffelige Situation retten!
Alles wie immer am Abendbrottisch der Familie Runkenstein? Nicht ganz! Opa Helmut deckt ausnahmsweise mit allen anderen zusammen den Tisch. Komisch, sonst ist er doch immer beschäftigt und sucht seine Brille! Da entdeckt Steffi es: „Helmut, du hast ja eine neue Brille – mit Band rundherum!“
Helmut wendet sich stolz seiner Familie zu: „Schaut mal, wenn ich die absetze, was dann passiert!“ Er greift mit beiden Händen je einen Bügel rechts und links und zieht die Brille vorne am Steg auseinander. „Das ist magnetisch!“, erklärt er. Dann lässt er die Bügel los und sie fallen mit jeweils einem Brillenglas, gehalten durch das Band um seinen Hals, auf die Brust. Ein Raunen geht um den Abendbrottisch. „Das ist magnemagisch!“, freut sich Lea. Tom untersucht fasziniert den Magnet-Mechanismus. Nils ergänzt: „Jetzt kannst du deine Brille nicht mehr verlegen!“ Er wendet sich an Oma Hanna: „Gut gemacht, Mama!“
Wie alle anderen geht er davon aus, dass Oma Hanna die Idee mit der Brille hatte. Doch Helmut protestiert: „Nix da, ich habe das selbst recherchiert und im Internet bestellt – tolle Sache dieses Internet!“ Oma Hanna bestätigt ihn: „Hast du gut gemacht! Vielleicht sollte ich mal mitkommen, wenn du das nächste Mal in dein Internetcafé gehst!“ Nils sieht seine Eltern skeptisch an, aber bevor er etwas sagen oder fragen kann, klingelt es an der Haustür. „Ich geh‘ schon!“, sagt Nils.
Alle anderen setzen sich an den Tisch und hören sich die ganze Geschichte mit der Internetbestellerei noch einmal von vorne an. Nach einer Weile erscheint Nils schweißgebadet in Küchentür, das Gespräch erstirbt und Nils fragt Opa Helmut verwundert: „Papa, hast du Katzenfutter bestellt? 8 Paletten?“
Opa Helmut ist entsetzt und guckt ziemlich schuldbewusst. Huch, da scheint etwas schiefgelaufen zu sein. Tom raunt Lea zu: „Seit wann haben wir eine Katze?“ „Haben wir nicht,“ kommt die prompte Antwort von seiner Mutter. Lea ergänzt: „Aber das wäre sooo schön!“ Opa Helmut krächzt: „8 Paletten? Ich glaube, ich habe aus Versehen etwas doppelt bestellt!“
Jetzt schaltet sich endlich Oma Hanna ein: „Helmut, die viel wichtigere Frage ist doch wohl, für welche Katze hast du Futter bestellt?“ Alle halten den Atem an, denn die Familie Runkenstein hat in der Tat gar keine Katze – und zwar, weil ausgerechnet Opa Helmut keine Katzen mag und seine geliebten Hühner auch nicht! Es gab da mal einen Vorfall mit einer Streunerkatze im Hühnerstall, der für große Aufregung mit viel Hühnergegacker und Katzenfauchen gesorgt hat. Und obwohl hinterher eindeutig der Streuner derjenige war, der äußerst zerrupft und traumatisiert aussah, haben bei Opa Helmut seitdem alle Katzen verloren.
Opa Helmut resigniert. Er muss jetzt die Wahrheit sagen: „Also, das war so: Ich habe im Internet recherchiert, was gegen Ratten im Hühnerstall hilft. Und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Katze das Beste wäre! Deshalb war ich letzte Woche gar nicht im Internetcafé, sondern im Tierheim. Ich wollte euch eigentlich überraschen, weil ich doch weiß, wie sehr ihr euch eine Katze wünscht!“ Er streckt den Rücken durch und holt tief Luft, bevor er verkündet: „Das Katzenfutter ist für Sammy, 5 Jahre, einen gelb-getigerten Kater, den wir morgen abholen können, wenn ihr wollt!“
Und wie alle wollen! Steffi und Lea können ihr Glück nicht fassen und liegen sich in den Armen. Nils und Tom klatschen begeistert ab. Helmut wird mit Fragen zu Sammy bestürmt. Und Oma Hanna ist ganz gerührt, dass ihr Mann sie nach all den Jahren noch überraschen kann. So ist das im Leben: Man lernt doch nie aus!
Freuen Sie sich auf die nächste Folge: „Oma Hanna ist auch nur ein Mensch!“